Die Fahrt vom Gardasee zum Lago di Ledro, Lago di Idro und zum Lago di Iseo und wieder zurück zum Gardasee ist ein Knüller. Die Tour ist gespickt mit phantastischen Kurvenetappen und bietet überdies noch herrliche Ausblicke auf die umliegenden Berge und Täler.
Die vier Seentour startet in Malcesine. Über Torbole kommt trotz des starken Verkehrs ziemlich schnell nach Riva del Garda. Dort braucht man nur dem braunen Schild zum Ledro-See zu folgen und schon kommt man zu den neuen Tunnels, die die alte Ponale-Straße ablösen. Nach den beiden dunklen Tunnels geht es noch ein Stück gerade aus, aber denn folgt gleich eine Kehrengruppe und man gewinnt schnell an Höhe. Jetzt noch einige schnelle Kurven und schon ist man am Lago di Ledro angelangt. In Molina di Ledro gibt es ein Freilichtmuseum, in dem die über 4.000 Jahre alten Pfahlbauten zu bewun-dern sind. Die Berge und das Wasser des Sees bilden ein prächtiges Panorama während man auf der kurvigen Uferstraße nach Westen fährt. Die Route führt durch einige klei-ne beschauliche Ortschaften ins Val di Amola. Das Glanzstück im Naturschutzgebiet ist der direkt an der Straße gelegenen See mit hohen Schilf und den vielen Seerosen. Ein kleiner Parkplatz lockt viele Ausflügler an und lädt zur Pause ein.
BILDER AM LAGO DI LEDRO AUS VERSCHIEDENEN TOUREN
Kurz hinter dem Parkplatz zweigt links die Passstraße zum Monte Tremalzo ab. Die 12 km lange Straße hoch zum Pass ist empfehlenswert. Anfangs führt sie durch dichten Wald. Nach wenigen Kehren liegen links und rechts saftige Almwiesen und einige ein-same Höfe. Die Straße ist in einem sehr guten Zustand und die vielen Kurven und Kehren sind sehr übersichtlich und deshalb machen sie einen höllischen Spaß. Erst kurz vor dem Pass ist das Ende erreicht. Ein Motorradverbotsschild beendet den Kurven-traum. Die Südseite des Passo di Tremalzo ist für Motorräder und LKW's gesperrt. Ein Befahren mit Straßenmaschinen ist auf alle Fälle nicht zu empfehlen. Mit Enduro-maschinen kann man auf eigenen Gefahr den Schotterweg befahren. Wir stellten unsere schweren Tourenmaschinen auf dem Parkplatz gleich neben dem Berggasthof Garda ab. Ein paar Fußschritte und man hat einen herrlichen Ausblick auf die Gipfel rund um den Gardasee.
Impressionen vom Mont di Tremalzo
Zurück auf der Hauptstraße geht es zügig in die Schlucht Dosso del Vento hinein. Zuerst ist es sehr eng und ziemlich steil. Über eine Kehrengruppe geht es an den Resten einer Burgruine am Wasserfall des Ampolabaches vorbei, der über eine 15 m hohe Klippe stürzt. Jetzt wird es flacher und zügig geht es nach Storo. Dort biegt man links in die Hauptstraße ein, die direkt zum Lago di Idro führt. Auf der Fahrt am west-lichen Seeufer entlang hat man einen schönen Blick auf den tiefblauen See, der viele Badegäste anlockt. Kurz vor dem geschichtsträchtigen Ort Anfo (der italienische Freiheitskämpfer Garibaldi hatte hier um 1865 sein Hauptquartier im österreich-preußischen Krieg) geht es links den Berg hoch. Es folgt jetzt ein richtiges Motorradschmankerl. Über Bagalino geht es auf einer kurvenreichen und teilweise sehr engen Straße durch die Almwiesen hoch zum Passo Croce Domini. Von dort hat man die Möglichkeit über die teils unbefestigte Straße in einem Rundkurs zum Idrosee zurück zu fahren. Ich entschied mich zur Weiterfahrt nach Breno ins Val Comonica. Keine schlechte Entscheidung. Den die Abfahrt auf der SP 345 nach Breno war ein weiterer Leckerbissen mit vielen Kurven und Kehren.
Die Schnellstraße führt von Breno über Dorfo an das Ostufer des Lago di Iseo. Leider be-einträchtigen viele Tunnel die Sicht auf den See. Kurz vor Iseo verlässt man die Schnel-lstraße und fährt die Bergstraße hoch nach Gardone ins Tal der Mella. In Brozzo geht es rechts ab Richtung Idrosee. Die Straße ist sehr gut ausgebaut und ziemlich bergig. Die Kurven sind gut einsehbar, so dass man in flotter Fahrt schnell zur nächsten Abzweigung kommt. Jetzt heißt es sich zu entscheiden, geradeaus weiter zum Idrosee oder rechts ab nach Salo an das Südufer des Gardasee. Ich entschied mich für die zweite Variante und fuhr direkt zum Gardasee. Über die herrliche Westuferstraße ( Gardesana Occidentale - Traumstraße der Welt) kam ich nach Riva und nach einer Pause ging es zurück nach Malcesine ins Hotel Villa Alba
Ergänzung zur Tour 2010 und 2015:
Im Mai 2010 konnten wir die SP 669 durch das Val Dorizzo nur bis zur "Albergo Gaver" fahren den kurz dahinter im Waldstück war die Straße zum Passo di Croce Domini komplett wegen Bauarbeiten gesperrt. Wir mussten leider wieder umdrehen und fuhren zurück zum Lago di Idro, da auch die Straße zum Passo di Maniva noch gesperrt war. Im Juni 2015 wollten wir die Abfahrt über die geschotterte Strecke vom Passo di Croce Domini zum Passo di Manivia und dann weiter nach Bagolino wagen. Von anderen Bikern wurde uns abgeraten, mit unseren schweren Tourenmaschinen die Schotterstrecke zu befahren, da der Weg in einem sehr schlechten Zustand sei. Wir standen nun vor der Ent-scheidung entweder über die SP 345 nach Breno und den Lago di iseo zurück zum Gardasee zu fahren oder den gleichen Weg wieder zurück zum Idrosee zu fahren. Wir entschieden uns für die kürzere Route über den Idrosee. |
Die Straße zum Passo di Croce Domini
Am Idrosee legten wir eine längere Pause zur Stärkung ein. Das "Restaurant Holland" liegt direkt an der SP 58. Von der Terrasse hatte man eine schönen Blick auf den See. Nach der Pause fuhren wir die kurvenreiche Straße Richtung Gardasee. Über zwei gut zu befahrende Kehrengruppen kamen wir nach Capovalle. Wir blieben noch kurz auf der SP 58 und fuhren über eine Kehrengruppe hinunter zum Lago di Valvestrino. Der Stausee liegt fjordartig in einem Waldstück. Die Straße (SP 9) wird nun deutlich enger und führt nun kurvig immer am Stausee entlang. Da wenig Verkehr herrscht kann man die Kurven zügig genießen. Es ist nun nicht mehr weit nach Navazzo von wo aus man einen schönen Blick auf den Gardasee hat. Über eine letzte Kehrengruppe, die sehr gut aus-gebaut ist, kommt man bei Gargnano wieder an den Gardasee. Auf der "Gardesana Occidentale" - eine Traumstraße der Welt - geht es die 30 km zurück nach Riva und weiter nach Torbole zum Hotel. Die Straße wurde regelrecht in den Fels gesprengt und weißt über 70 Tunnels auf, die mit wenigen Ausnah-men sehr schlecht beleuchtet sind.. Nach jedem Tunnel hat man einen anderen Blick auf den See und nach jeder Kurve ändert sich das Panorama. Da relativ viel Verkehr herrscht muss man sehr vorsichtig fahren. Ein Überholen ist fast nicht möglich. Wir ließen uns deshalb Zeit und machten nochmals eine Pause in einem Café direkt über dem See.
Impressionen vom Gardasee