Die SELLA-Runde mit dem Motorrad

Im September 2000 hatte ich mir das Ziel gesetzt, einmal die SELLA RONDA mit dem Motorrad zu unternehmen. Als Quartier für meinen 3-Tages-Aufenthalt suchte ich mir ein Hotel in Olang im Pusstatal aus. Die Anfahrt nach Südtirol war für mich schon ein Highlight, denn es ging über die Großglockner-Hochalpenstraße nach Osttirol. Durch das Defereggental und  über den Stallersattel gelangte ich nach Südtirol zum Hotel "Alp Cron Moarhof". Am 2. Tag nahm ich dann die SELLA-Runde unter die Reifen und am 3. Tag ging es dann über den Jaufenpass und das Timmelsjoch ins Inntal und von dort wieder nach Hause.

Routenbeschreibung:

Routenplan:


Richtung Bemerkung
Olang - Furkelsattel-Badiatal entlang des Kronzplatzes ins Badiatal
Badiatal - Corvara sehr gut ausgebaute Straße
Corvara - Grödnerjoch  viele Kurven, wenig Verkehr
Grödnerjoch - Sellajoch tolle Sicht auf die Langkofel
Selljoch - Pordoijoch tolle Strecke, viel Verkehr
Pordoijoch - Falzaregopass man kann es krachen lassen
Cortina d' Ampezzo - Misurinasee tolle Strecke, toller See
Drei Zinnen - Hochpusstatal Mautstraße mit toller Aussicht

Bei Bilderbuchwetter und gut gestärkt mit einem ausgiebigen Frühstück im Hotel geht es auf die große Dolomitenrunde. Als erstes steht die östliche Umfahrung des Kron-platzes an. Mit wenigen Kehren ist man am höchsten Punkt angelangt und es geht dann bei schöner Aussicht in Richtung St. Virgil und dann weiter ins Gadertal. Am Fuße der schönsten Dolo- mitengipfel, wo die Schlucht des Gadertals sich ausbreitet, erstreckt sich auf einer grünen Mulde ALTA BADIA. Das Gebiet wird mit Recht als "Herz der Dolomiten" bezeichnet.  Der Gader folgend geht es auf der gut ausgebauten Straße durch das herrlich grüne Tal nach Covara. Dort biegt man rechts ab zum ersten großen Pass. Die Ostauffahrt zum Grödnerjoch verläuft unspektakulär. Nur ganz oben gibt es einige enge Kehren. Bei der Abfahrt nach Süden hat man stets das Bergmassiv des Langkofel im Blickfeld. Die Straße durch die die Geröllfelder ist in einem sehr guten Zustand und man gelangt an die Abzweigung zum Sellajoch. 

Das Sellajoch (2244 m) verbindet das Val di Fassa mit dem Grödnertal, und zwar über die Staatsstraße 242, die in 12 km von Canazei zum Joch führt, das sich auf einem grasnarbigen Sattel befindet, der die Langkofelgruppe von der Sellagruppe trennt. Es wird von den herrlichen Sellatürmen dominiert und durch das Felsenriff der Mesules. Jedoch das Besondere des Jochs ist das Panorama auf die Langkofelgruppe mit ihren 3181 m Höhe.

Grödnerjoch Ostseite
Grödnerjoch Ostseite
Der Langkofel
Der Langkofel

westliche Seite des Sellastock
westliche Seite des Sellastock
Pordoijoch-West
Pordoijoch-West

Die Abfahrt vom Sellajoch beschert uns einen herrlichen Ausblick auf die Bergwelt der Dolomiten. Kurz vor Canazei biegen wir nach links zur Auffahrt auf das Pordoijoch ab. Links dass imposante Sellamassiv und rechts der Blick auf den Gletscher der Marmo-lada. Diese Aussicht begleitet uns die 28 Kehren bis zur Passhöhe. Das Pordoijoch (2239 m) liegt eingebettet zwischen dem Sass Pordoi und dem Sass Becé. Es bildet die Grenze zwischen den Provinzen Trient und Belluno. Wer etwas Zeit mitbringt, dem ist eine Fahrt mit der Kabinenbahnl auf den Sass Pordoi wegen der sagenhaften Aussicht auf die eisbedeckte Marmolada  zu empfehlen. Wenig spektakulär ist die Abfahrt vom Pordoijoch nach Arabba. Mit insgesamt 33 Kehren ist die östliche Passrampe etwas länger als die Auffahrt. Nachdem die Straße sehr gut ausgebaut ist, erschweren zahlreiche Busse und Wohnanhänger das motorradlige Vorwärtskommen. Die Auffahrt zum Falzaregopass bietet mit seinen 17 Kehren einige reizvolle Passagen und herrliche Ausblicke auf die Berge der Dolomiten. Hier sieht man dann den "geköpften" Col di Lana (2452 m) vor sich.  Dieser, auch "Col di Sangue", Berg des Blutes genannte Berg, war im ersten Weltkrieg heissumkämpft. Da die altösterreichischen Gebirgsjäger den Berg besetzt hielten, unterminierten die italienischen Alpini den Berg und sprengten den Gipfel mitsamt den österreichischen Verteidigern in die Luft.

        Pordoijoch - Ostseite                Der "geköpfte" Col di Lana         Auffahrt zum Falzarego        


Bei der Abfahrt von der Passhöhe hat man einen schönen Ausblick auf das Tal nach Cortina d´ Ampezzo. Ein Abstecher in die  Olympiastadt von 1956 lohnt sich immer.  Neben den Sehenswürdigkeiten in der historischen Altstadt ( Pfarrkirche mit dem imposanten Glockenturm) gibt es zahlreichen Cafes die zu einer kleinen Rast und zu einem sehr guten Cappucino einladen. Nach diesem kurzen Abstecher geht es in Cor-tina nach links zum Tre-Croci-Pass. Die Kurvenreiche Auffahrt zum 1809 Meter hohen Pass führt fast vollständig durch dichte Wälder. Die Abfahrt ist etwas anstrengender, da der Straßenzustand nicht der beste ist, aber die Federung der BMW steckt die Ruppigkeiten gut weg. Eingebettet vom Massiv des Cristallo, den Drei Zinnen, dem Sorapis und den Cadininispitzen liegt der Misurinasee in einem Hochtal. Zweifelsfrei zählt der Misurinasee zu den schönsten Seen in den Dolomiten und man sollte die her-rliche Landschaft bei einer kurzen Rast geniesen. 

Kurz vor dem Alberto Dolomiti geht rechts die Mautstraße zum Rif. Auronzo ab. Diesen Abstecher darf man sich auf keinen Fall entgegen lassen. Die mautpflichtige Berg- straße zählt zu den landschaftlich schönsten Touristenstraße in den Dolomiten. Die durchgängig asphaltierte kehrenreiche Straße führt auf eine Höhe von 2400 m. Direkt neben dem Rif. Auronzo befindet sich ein großer Parkplatz. Wer die  weltberühmten Nordwände  sehen will, muss noch einen halbstündigen Fußmarsch zum Paternsattel in Kaufnehmen. Er soll aber mit einem herrlichen Ausblick auf diese gigantischen Fels-wände belohnt werden. Aus Zeitgründen verzichtete ich aber doch darauf.

Nach diesem sehr imposanten Abstecher fuhr ich dann über Schluderbach und den Toblachsee hinab ins Pusstatal. Auf der gut ausgebauten SS 49 ging es dann zurück zum Hotel in Olang. 

 

Am Misurinasee
Am Misurinasee
vor den Drei Zinnen
vor den Drei Zinnen