Im Mittelpunkt dieser Tour steht die Marmolada. Mit 3.343 Meter ist sie der höchste Gipfel in den Dolomiten. Die riesigen Gletscherfelder auf der Nordseite des Bergmassivs glitzern bei Sonnenschein schon von weiten. Ich startete die Tour im Sep-tember 2007 von Covara aus. Es ging über 14 Pässe und insgesamt 19.100 Höhenmeter. Der höchste Pass ist das Sellajoch mit 2.244 m, der tiefsten Punkt der Tour liegt bei Agorda auf knapp 600 m. Die Länge der Tour beträgt 290 km und man muss schon etwas sattelfest sein, um diese Tour an einem Tag zu bewältigen. Lange Pausen kann man sich nicht leisten. Die Tour beginnt mit der Ostrampe hoch zum Grödnerjoch, nach einer kurzen Abfahrt folgte der Aufstieg zum Sellajoch, weiterführte der Weg zum Pordijoch und anschließend hinunter nach Arabba und durch das enge Tal nach Rocca Pietore. Anschließend folgt der kurven- und kehrenreiche Teil der Strecke hoch zum Fedaiapass. Dort kommt man der Marmolada sehr nahe. Durch einige Galerien geht es nach Canacei (Tankpause). Von hier folgt man dem Fassatal bis Moena. Der nächste Pass ist der San Pelle-grino auf der Südseite der Marmolada. Nach dem Vallesjoch begann dann eine ziemliche Kurverei über den Rollepass, den Passo di Cereda und dem Forcella Aurine nach Agorda. Über den Duran-Pass erreicht man Zoldo. Ab hier führt die Tour nordwärts zum Gau-Pass und über den Falzerego und den Valparolepass hinunter ins Gardatal nach Corvara, wo die Rundfahrt endet.
Richtung | Bemerkung |
Bei Bilderbuchwetter starte ich die große Dolomiten-Pässe-Tour. Die Ostauffahrt zum Grödnerjoch verläuft unspektakulär. Nur ganz oben gibt es einige enge Kehren. Bei der Abfahrt nach Süden hat man stets das Bergmassiv des Langkofel im Blickfeld. Die Straße durch die Geröllfelder ist in einem sehr guten Zustand und nach ein paar Keh-ren hinunter geht es gleich wieder links hoch zum Sellajoch. Das Sellajoch (2244 m) verbindet das Val di Fassa mit dem Grödnertal. Das Joch befindet sich auf einen grasnarbigen Sattel und trennt die Sellagruppe vom Langkofenmassiv. Die Besonder-heit des Jochs ist das Panorama auf die Langkofelgruppe (3.181m) und die vergletsch-erte Nordseite der Marmolada. (3.343m). Auf der Passhöhe ist wegen der guten Aus-sicht ziemlich was los. Nach einer kurzen Rast fahre ich Richtung Canazei und biege dann zum Pordoijoch nach links ab. Über 28 Kehren geht es hoch bis auf 2.230 m. Links ragt der Sellastock in den azurblauen Himmel und rechts ist die Marmolada zum greifen nahe. Ich möchte aber noch näher an den höchsten Gipfel der Dolomiten und mache mich deshalb auf dem Weg hinunter in das Buchensteintal. Über Arabba geht es talaus-wärts nach Andraz und weiter nach Rocca Piétore.Von hier aus gelangt man mit 3 Seil-bahn-Sektionen hoch zum Gipfel der Marmolada. Ich bleibe aber dem Motorradfahren treu und fahre kurven- und kehrenreich das enge Tal hoch zum Pso. di Fedáia. Am Fedáiasee gibt es die Möglichkeit zur Einkehr bzw. man kann nochmals mit einer Seilbahn zum Gipfel fahren.
Am Sellajoch Auffahrt zum Pordoijoch Auf der Passhöhe Der Gletscher der Marmolada
Die Westrampe des Fedáia-Passes ist mit zahlreichen Rampen vor Lawinen geschützt und sehr gut ausgebaut. Sehr schnell gelange ich nach Canazei und lege dort eine Tank-pause ein. Anschließend geht die Tour in das obere Fassatal in südlicher Richtung nach Moena. Dort biege ich links ins Valle di San Pellegrino ab und fahre hoch zum Pass. Die Streckenführung ist nicht sehr spannend und leider entschädigt auch der Blick auf die Marmolada von Süden nicht, denn das Bergmassiv ist in Wolken gehüllt. Die Abfahrt vom San Pellegrino ist ebenfalls nichts besonderes. Kurz vor Falcade biege ich rechts ab und fahre zum Psa. die Valles hoch, der immerhin eine Höhe knapp über 2000 m aufweist.
Ich befinde mich nun im südlichen Bereich der Dolomiten und man merkt , dass der Verkehr stark nachgelassen hat. Der Rollepass, der als nächstes ansteht bedeutet Halbzeit für diese tour. Er ist Pass Nummer sieben. Die Strecke ist hervorragend gut ausgebaut und so kann ich etwas kräftiger am Gashahn drehen und komme schnell vorwärts. Kurz nach Siror biege ich in das Canalital ab und fahre hoch zur Wasser- scheide am Pso. di Cereda. Die Strecke die stetig hügelauf, hügelab verläuft ist gut zu fahren. Über den Forcella Aurine gelange ich nach Agardo, wo ich eine Kaffeepause einlegen, bevor ich den Pso. Duran als nächstes unter die Räder nehme. Die Scheitel-strecke über den wenig frequentierten Duranpass bietet ein echtes Fahrvergnügen. Nur die Durchfahrten in den Dörfern sind sehr eng und es Bedarf dort großer Vorsicht. 2014 wollte uns sogar ein Radfahrer in einem Dorf bergab überholen. Er hat es aber nicht geschafft.
In Dont-Villa biege ich rechts ab und fahre in das Zoldotal. Die Südrampe zum Forcella Staulanzo ist sehr kurvenreich und eng. Solche Strecken machen den Reiz des Motor-radfahrens aus. Die Nordseite des Passes ist sehr viel besser ausgebaut und so gelan-ge ich über das Fiorentinatal zur Auffahrt zum Pso. di Giau. Die Südrampe ist eine Meisterleistung italienischer Straßenbaukunst. 24 teilweise übereinander liegende Kehren sind bis zur Passhöhe zu bewältigen. Ein herrlicher Ausblick auf der Passhöhe erwartet mich. Der Giaupass gilt als einer der schönsten Alpenpässe überhaupt. Nach einer ausgiebigen Kaffeepause mache ich mich wieder auf den Weg da es doch schon ziemlich spät geworden ist. Die Abfahrt ist nicht weniger beeindruckend und führt durch Lärchen- und Fichtenwälder hinab zum Falzeregobach. Jetzt geht es wieder ein Stück bergauf nach Pocolo. Dort biege ich in die große Dolomitenstraße ein und fahre hoch zum Falzeregopass. Noch schnell das obligatorische Foto und weiter geht es über den Pso. di Valparola hinunter ins Abteital und dann weiter nach Covara, zurück zu meinem Ausgangspunkt dieser großartigen Dolomitentour über 14 Pässe.
Im September 2014 war ich mit Jürgen S. ein paar Tage in den Dolomiten. Wir trafen uns zur Anreise wieder einmal in Biber-wier und starteten von dort aus unsere Dolomitentour. Wir fuhren über den Fernpass nach Imst und dann durch das Ötztal hoch zum Timmelsjoch. Weiter ging es dann über den Jaufenpass in das Eisacktal nach Sterling und weiter nach Brixen. Dort bogen wir ins Pustertal ab und machten noch einen Abstecher nach Terenten und Pfalzen. Dann bogen wir ab in das Badiatal und fuhren hoch bis Corvara. Über den Campolongo-Pass kamen wir dann nach Arabba zu unserer Unterkunft (Sporthotel Arabba). Am nächsten Tag sind wir dann die ähnliche Tour gefahren wie oben beschrieben. Wir starteten damals von Arabba aus über das Prodoijoch nach Canazei und dann auf der gleichen Tour wie 2007 nach Süden. Auf dem Gau-Pass mussten wir umkehren und zurück nach Arabba zum Hotel fahren, da ein starkes Gewitter von Cortina d' Ampezzo heraufzog und dem wollten wir unbedingt entgehen. Den Fedejapass und das Sellajoch sind wir dann am zweiten Tag (siehe Dolomitenrunde-West) gefahren. |
Bilder von der Tour 2014: