Über die höchsten Schweizer Pässe

Streckenverlauf:

Richtung Bemerkung
Andermatt - Hospentale -
St. Gotthard-Pass
 gut ausgebaute Pass-Straße, wenig Kehren
St. Gotthard-Pass - Airola -  Die 24 Kehren der alten Pass-Straße nur bei schönem Wetter in Angriff nehmen
Airola - Nufenen-Pass gut ausgebaute Straße zum Pass
Nufenen - Ulrichen - Gletsch Westrampe des Nufenen ist ebenfalls gut ausgebaut
Gletsch - Grimsel-Pass nur 6 Kehren führen zum Pass
Grimsel-Pass - Meiningen - Brienzer See das Hasital abwärts zum Brienzer See
Interlaken - Grindelwald Abstecher ins Berner Oberland, tolle Sicht auf Eiger, Mönch und Jungfrau 
Grindelwald - Innertkirchen entlang der Südseite des Sees
Innertkirchen - Susten-Pass der letzte Pass des heutigen Tages
Susten-Pass - Wassen - Andermatt durch die Schöllenenschlucht nach Andermatt

Streckenkarte:


St. Gotthard-Pass:

Die Sankt-Gotthard-Strasse verbindet auf einer Strecke von 110 Kilometern Altdorf mit Biasca, während der gleichnamige Pass in Andermatt beginnt und in Airolo endet. Oder umgekehrt. Das ergibt eine Distanz von 26,1 Kilometern. Das erste Teilstück auf dem Abschnitt Amsteg-Göschenen wurde von 1819 bis 1826 erstellt, während die zweite Strasse, die über den Berg nach Airolo führt, von 1827 bis 1830 gebaut wurde.  Von Andermatt führt eine fast gradlinige Strasse nach Hospental, wo sich rechterhand die Abzweigung zur Furka befindet, während  die Gotthardstrasse  linkerhand eine Reihe von Serpentinen einleitet, die es erlauben, auf dem Gipfel das Hospiz zu erreichen und den auf 2108 Meter über Meer gelegene See. Hier kleben in der Reisesaison Tausende von Autos. Das alte Hospiz – noch immer präsent – bietet dem neuen Gebäude, darin ist ein Hotel untergebracht, dass die Touristen massenweise anzieht, die Stirn. Zwischen den beiden Bauten (Hinweisschild Val Tremola) beginnt die alte, vollkommen gepflasterte Gotthardstrasse ihren Abstieg zu dem 12,9 Kilometer entfernten Airolo. Sie wird weiter unterhalten und ist für den Personenverkehr nur in den Sommer-monaten kurz geöffnet. Da das Wetter mitspielte, wurde auf dieser Tour die alte Passtraße gewählt. Bei Nässe ist das Kopfsteinplaster so rutschig, dass unbedingt auf das Befahren zu verzichten ist und statt dessen die neue Strasse, die 100 Meter vom Hospiz entfernt beginnt, zu benutzen ist. Sie führt unter einer Galerie durch, dann durch einen Tunnel, kreuzt die alte Strasse auf der Höhe von Motto Bartola und umfährt schliesslich Airolo. Viadukte und Brücken fördern einen intensiven Verkehr, das Gefälle schwankt zwischen 6 und 10%.

Für reich betuchte Touristen besteht von Andermatt aus die Möglichkeit mit einer historischen Postkutsche nach Airola zu reisen. Die 5-stündige Fahrt kostet pro Person 600 SFr.

auf der Gotthard-Passhöhe
auf der Gotthard-Passhöhe
Postkartenmotiv - Tremola
Postkartenmotiv - Tremola

Nufenen-Pass:

Bickertreff am Nufenen

In Airolo fahre ich fast an der Abzweigung zum Nufenpass vorbei. Es geht scharf rechtsab Richtung Autobahn und dann wieder rechts in den obersten Tessiner Talab-schnitt, dem Val Bedretto. Dort fließt der Ticino, der dem Kanton Tessin den Namen gegeben hat, Richtung Lago Maggiori und von dort weiter zum Po. Die gut ausgebaute Straße führt an den Dör-fern Villa, Bedretto und Ronco vorbei. Da und dort sind zwi-schen den Steinbauten typische „Gotthardhäuser“ erhalten geblieben: Nur das Erd-geschoss und der bergseitige Küchen-teil sind gemauert, der Wohntrackt aber ist, wie drüben in Urnerland, ein Blockbau. Die Fahrt geht weiter durch das ausgesprochene Trogtal, das ihre Gestalt weitgehend den Eiszeiten verdankt. Über den starkt be-waldeten Hängen, so ab etwa 1800 m beginnt dann der hochalpine Teil der Passstraße. In wenigen Kehren steigt die nun betonierte Strecke kräftig an und schnell gelang man auf die Passhöhe. Die Nufenpassstraße ist nicht nur der jüngste Alpenübergang der Schweiz (eröffnet 1969) sondern mit 2478 m auch der höchste und viele sagen er ist auch der Schönste. Da kann ich mich nur anschließen. Weniger die Straßenführung macht den Pass so reizvoll sondern vielmehr die herrliche Aussicht auf der Passhöhe. Man hat ein tolles Panorama auf die schnee- und eisbedeckten Viertausender der Berner Alpen. Auf der Passhöhe gibt es seit einigen Jahren ein Selbsbedienungs-restaurant und einen Andenkenladen. Von der Terrasse aus kann man bei einem Cappuccino die herrliche Aussicht genießen. Die Abfahrt in das Glom beginnt gleich mit einem Zickzackkurs über 10 Haarnadelkurven nach unten. Die auf dieser Passseite sehr gut ausgebaute Straße führt durch die enge Schlucht der Äegina nach Ulrichen.


Panoramaaufnahmen auf der Passhöhe des Nufenen

Grimsel-Pass:

In Ulrichen angekommen führt die Tour jetzt die Rotten, so heißt hier im Goms der Rhonefluss, aufwärts. Nach Oberwald (dort ist die Bahnverladung durch den Furkatun-nel nach Realp) steigt die Straße in langgezogenen Kurven an um kurz vor Gletsch durch 2 Serpentinen deutlich an Höhe zu gewinnen. Im Hotelort Gletsch - liegt auf 1759 m - gabelt sich die Straße. Rechts gehts hoch zur Furka und links zur Grimsel. Die Grimselstraße ist hier sehr gut ausgebaut und so breit, dass ganz leicht große Reise-busse aneinader vorbei fahren können. Über sieben Kehren gelangt man zur Passhöhe. An der Kehre Nr. 3 muss man unbedingt anhalten und den Fotoapperat auspacken. Ein Bild vom Rhonegletscher muss unbedingt in den Kasten bzw. auf den Chip. Oben auf der Passhöhe schlängelt sich dier Straße zwischen Restaurants, Hotels, einer moder-nen Kapelle und einigen Souvenirläden hindurch, dem Stausee entlang und fällt dann in einigen Kehren und schönen Kurven ins Haslital hinab. Die Grimsel ist zum Pass der Ele-ktrizität geworden. Sie produzieren pro Jahr 1409 Millionen Kilowatt, die sich auf zwei Jahreszeiten verteilen: den Sommer mit 717,5Millionen und den Winter mit 691,5 Millionen Kilowatt. Die dazu notwendigen Speicherseen werden von den Gletschern der Berner Alpen gespeist. Die Strecke durch das Haslital mißt ca. 25 km und ist wunder-schön zu fahren. Im Rückspiegel sieht man immer noch die typisch moosbegrünten Berghänge der Grimsel. Die Fahrt geht jetzt schnell Richtung Innertkirchen und weiter nach Meiringen zum Brienzer See. Wer etwas Zeit hat sollte sich in Innertkirchen die Aareschlucht nicht entgehenlassen. Ähnlich dem Rhein in  der Via Mala hat sich hier die Aaere ganz tief in eine Felsenschlucht eingegraben. Die Schlucht ist durch einen kühn an der Felswand hängenden Steg erschlossen. 

Blick auf die Furka-Pass-Straße
Blick auf die Furka-Pass-Straße
Grimsel-Kapelle
Grimsel-Kapelle

Die Grimsel-Stauseen

Abstecher ins Berner Oberland:

Grindelwald
Grindelwald

Die nächste Station dieser Tour ist Brienz am gleichnamigen See gelegen. Laut Wer-bung auf der Homepage ist dies der sauberste Badesee der ganzen Schweiz. Aus Zeit-gründen verzichtete ich auf einen Test.Entlang des nördlichen Seeufers führte die Straße durch einige schmucke Ortschaften zum Seenede nach Interlaken. Von dort kann man bereits einen Blick auf einen weiteren Höhepunkte dieser Tour werfen. In der Taleifahrt des sieht man -  zwar noch weit hinten -  bereits die weißen Berggipfel der Jungfrau. Auf der gut ausgebauten, aber auch vielbefahren Straße geht es Richtung Grindelwald um aus nächster Nähe einen Blick auf die berühmt-berüchtigte Eigernord-wand zu werfen. Während einer ausgiebigen Kaffeepause in einem Straßencafe´ in Grindelwald kann man so richtig den Ausblick auf die Berner Alpen genießen.  


Eiger

Mönch

Jungfrau


Auf der Rückfahrt wird noch ein Abstecher in das andere Seitental nach Lauterbrun-nen und weiter hoch nach Stechelberg vorbei am Staubbachwasserfall unternommen. Zurück in Interlaken nehme ich jetzt die Schnellstraße am südlichen Ufer und gelange so schnell nach Meinigen und weiter nach Innertkirchen. Wieder in  Innertkirchen ange-kommen wird nun der letzte der vier großen Pässe während dieser Tagestour in Angriff genommen. Von hier aus geht es in das Gadmental. Die Sustenstraße führt durch das breite, von Wiesen gesäumte Tal stetig bergan. Hinter der Ortschaft Gadmen, die dem Tal den Namen gab, wird es etwas steiler und die Landschaft wird wieder felsiger. Geht es zuerst noch in vielen Kurven und Kehren durch Waldgebiet, wird es über der Baum-grenze dann wirklich wieder hochalpin. Auf der folgende strecke zur Passhöhe hat man einen schönen Blick auf den Steinengletscher. überhaupt zählt der Sustenpass zu den landschaftlich zu den schönsten Pässen die ich bisher gefahren bin. Vor dem Scheitel- tunnel befindet sich links ein großer Parkplatz und rechts ein Gasthaus und Kiosk - wer Lust hat kann ein paar Meter hoch zur richtigen Pass- höhe gehen und den wunderbar-en Blick auf die Berner Alpen geniesen. Nach dem Ostportal des Tunnels führt die Stra-ße über 2 Kehren hinab in das Meiental. In langen Geraden geht es auf dem Südhang bergab Richtung Wassen. Kurz vor erreichen des Ortes ist nochmals fahrerrisches Können gefordert. Durch eine enge Schlucht geht in einige Tunnels und einer Spitz-kehre steil bergab. die Sustenstraße endet mitten in Wassen. Hier geht die Fahrt nun zurück nach Andermatt. Wobei auf dieser kurzen Strecke nochmals eine Besonderheit wartet. Es geht durch die berühmte  Schöllenschlucht vorbei an der Teufelsbrücke. Aber zuerst gilt es auf der verkehrsreichen Straße - trotz Autobahn - das Reußtal hoch zu fahren bis Göschenen. Ab dort überwindet man in zahlreichen Kehren schnell 450 Höhenmeter und plötzlich weitet sich das Tal und Andermatt wird sichtbar. 

Staubach-Wasserfall
Staubach-Wasserfall
Susten-Pass-Straße
Susten-Pass-Straße

Panorama Susten-Pass

Susten-Schutzhaus

Teufelsbrücke

Schöllenenschlucht

Räthischebahn Oberalp