Die Reise nach Norwegen hatte ich eigentlich als Motorradreise für das Jahr 2008 geplant. Leider konnte ich wegen eines Sportunfalls damals die Reise nicht antreten und so wurde aus der Motorradreise nun eine Tour mit dem Auto durch Südnorwegen, auf der mich meine Frau begleitete. Wir planten inklusive der An- und Abreise 10 Reisetage ein. Los ging es am 13. Juli 2014 mit der Anfahrt nach Dänemark. Am nächsten Tag setzten wir mit der Schnellfähre von Hirthals nach Larvik über. Und dann fuhren wir 9 Tage quer durch Süd-norwegen hoch bis nach Ändalsnes und von dort wieder zurück nach Oslo. Von Oslo ging es dann mit der Fähre zurück nach Kiel und dann wieder nach Hause.
Die einzelnen Tagesetappen waren von der Länge her so eingeteilt, dass genügend Zeit für Natur und Sehenswürdigkeiten blieb. Die Übernachtungen wurde vorab auf booking.com reserviert. Dieser Service klappte hervorragend. Insgesamt legten wir mit An- und Abreise mehr als 3700 km an den 10 Tagen zurück.
Um kurz nach 5.00 Uhr startet unsere Norwegenreise. Über die B 8 geht es nach Regensburg und dort auf die BAB A 3. Kurz vor Nürnberg überrascht uns ein Starkregen, so dass wir nur noch 60-80 km/h fahren können. Nach einer guten halben Stunde ist der Spuk vorbei und das Wetter bessert sich. Am Biebelrieder Dreieck biegen wir auf die BAB A7. Da an diesem Sonntag sehr wenig Verkehr ist, geht es gut voran und bereits um halb 9 sind wir in Kassel. Eine Tank- und Kaffeepause an der dortigen Rastanlage und schon geht es weiter Richtung Norden. Um Hannover meldet das Navi einen Stau und wir folgen der Navi-Umleitung und verlassen die Autobahn. Leider ist die Umleitungsstrecke sehr stark befahren, so dass wir etwas Zeit verlieren. Kurz nach Mittag erreichen wir Hamburg und fahren durch den Elbtunnel weiter Richtung Kiel bzw. Flensburg.
Kurz vor der Grenze legen wir nochmals eine längere Pause ein und essen unsere mitgebrachten Pausenbrote. Wir tanken auch nochmals voll. Wir machen auch einen Fahrerwechsel, den Rita wollte unbedingt in Dänemark (max 130 km/h) auf der Autobahn fahren, was mich sehr verwunderte. Da aber Regen einsetzte und wir unserem Ziel näherten, übernahm ich wieder das Volant. Kurz vor 18.00 Uhr kommen wir an an unserem Zielort in Aalborg in Dänemark an. Wir sind über 1200 km in gut 12 Std. gefahren. Das Hotel Scandic City Aalborg ist leicht zu finden und wir bekommen auch direkt vor dem Hotel einen Parkplatz.
Nur schnell das Gepäck ausladen und kurz etwas frisch gemacht und schon geht es ab in die Altstadt zum Essen, denn am Abend ist das WM-Endspiel Deutschland - Argentinien und das möchte ich nicht verpassen. Wegen des WM-Endspiels ist es garn nicht so einfach ein Lokal zu finden wo noch Platz ist, da anscheinend in Dänemark viele das Spiel in Gesellschaft anschauen wollen. Auch im Grill-Lokal in der Altstadt dürfen wir nur eine 1 Stunde bleiben. Es sind sehr viele Bildschirme aufgebaut und die Tische schon reserviert. Wir bestellen uns einen Burger bzw. Ribs. Das Essen wird schnell geliefert und wir verlassen pünktlich das Lokal. Das Endspiel sehe ich mir dann mit einigen Gästen in der Hotellobby bei einem kühlen Bier an.
Nach einer ruhigen Nacht und dem guten Gefühl Weltmeister zu seinen, machen wir uns am späten Vormittag auf dem Weg nach Hirthals zur Fähre. Vorher bedienen wir uns aber noch am umfangreichen Frühstücksbüffet. Die gut 80 km zum Fährhafen sind schnell hinter uns gebracht und auch der Check-In am Colorline-Schalter verläuft problemlos, vorher tanken wir aber nochmals voll. Wir warten dann auf die Fähre, die auch wenig später im Hafen einlief. Sind schon beeindruckende Schiffe diese Schnellfähren.
Das Verladen geht recht flott und so können wir bereits nach 30 Minuten auf das Oberdeck gehen. Nachdem sich das Wetter deutlich besserte und bald ein blauer Himmel über uns ist, halten wir uns einige Zeit auf Deck auf. Da wir einen Sitzplatz gebucht haben, gehen wir nach einiger Zeit in die entsprechende Lounge und ruhen uns etwas aus, ich kann mir sogar die Tour de France auf einem Bildschirm anschauen. Kurz vor dem Einlaufen in Larvik, dass in einer schönen Bucht liegt, gehen wir wieder an Deck und schaue ganz gespannt auf die Küste Norwegens.
Die Abfahrt aus der Fähre bzw. den Hafen dauert etwas länger und so brauchen wir fast eine Stunde bis wir auf der Straße Richtung Kongsberg sind. Wir folgen auf der Rv 40 immer dem Fluß Längen, einmal links dann wieder rechts. Kurz vor Kongsberg biegen wir dann links auf die E134 ab und fahren nach Notodden, das an einem schönem See liegt.
Von dort ist es nicht mehr weit zu unserer ersten Sehenswürdigkeit in Norwegen.
Direkt neben der Straße bei Heddal liegt die bekannteste Stabkirche des ganzen Landes. Wir machen dort einen längeren Stopp, aber leider ist wegen der fortgeschrittenen Zeit die Kirche nicht mehr offen.
Die restlichen 50 km bis zu unserm Hotel in Seljord schaffen wir in knapp einer Stunde. Da es bereits halb 9 ist und uns schon anständig hungert, bringen wir schnell das Gepäck aufs Zimmer und gehen dann sofort ins Restaurant des Hotels. Nach dem Essen schlendern wir noch etwas durch den Ort, da die Temperatur sehr angenehm und es bis 23 Uhr noch hell ist.
Nach einem typischen Norwegerfrühstück mit viel Fisch machen wir uns dann am nächsten Tag auf dem Weg zu unserem ersten Fjord. Wir folgen weiter der E 134 ins Landesinnere. Wir kommen an vielen schönen Kirchen mit ihren naturnahen Friedhöfen vorbei und legen dort fast immer einen Fotostopp ein. Je näher wir auf unserer weiteren Fahrt den Bergen kommen um so schlechter wird leider das Wetter.
Als wir über das Haukelifjell fahren fängt es an zu regnen und es kommt etwas Nebel auf, so dass die alpine Landschaft nicht gut zu sehen ist. In der Landschaft eingepasst waren die vielen Ferienhäuser der Norweger zu sehen. Nach mehreren längeren Tunnels geht es dann runter nach Røldal, wo wir den nächsten Stopp einlegen, um die schöne Stabkirche zu besuchen.
Nach einem längeren Aufenthalt in der Stabkirche führt uns die Straße wieder den Berg hoch. Am Skicenter von Røldal geht es dann in einem langen Tunnel durch den Berg. Es dauert dann auch nicht mehr lange bis zum nächsten Fotostopp am Latefossen. Dieser gewaltige Zwillingswasserfall ist einer der bekanntesten in Norwegen. Das Wasser aus den Gletschern der Hardangervidda stürzt tosend den Felsen herab und der Wind weht die Gischt über die Brücke der Rv 13.
In Odda stoßen wir dann an den Seitenarm des Hardangerfjord. Wir folgen der Rv 13 und kommen an den bekannten Kirschbaumplantagen vorbei, an denen noch die roten Früchte hängen. Die Straße führt immer am Ufer des Fjord entlang und vorbei an Ullensvang und Lofthus kommen wir nach Kinsarvik, das in einer schönen Bucht liegt. Hier haben wir für diese Nacht unser Hotel gebucht. Da wir aber noch sehr gut in der Zeit sind fahren wir weiter, denn wir wollen heute noch einen zweiten bekannten Wasserfall besuchen.
Wir fahren weiter auf der Rv 13 an der neuen Hardangerbrücke vorbei nach Eidfjord. Von dort geht das Måbø-Tal hoch zur Hardangervidda. Die Straße durch das grüne Tal ist sehr gut ausgebaut und besonders beeindruckend ist der Mabo-Tunnel. In zwei Spiralen führt die Straße im Tunnel den Berg hoch. Gleich nach dem Tunnelausfahrt hat man schon den Voringsfossen im Blickfeld. Auf dem Parkplatz halten wir an, um Aufnahmen von diesem gigantischen Wasserfall zu machen. Der Vøringsfossen hat eine Fallhöhe von 163 m. Er wird vom Sysen-Stausee, der 1980 zur Stromerzeugung auf der Hardagnervidda gebaut wurde, gespeist.
Auf dem Rückweg zum Hotel machten wir noch einen kurzen Fotostopp an der alten Straße durch das Måbødal. Diese Straße die direkt am Fluss entlangführt ist jetzt nur noch für Wanderer und Radfahrer geöffnet.
Es ist jetzt Zeit zum Hotel zu fahren. Wir haben das First Hotel in Kinsarvik gebucht. Das Hotel liegt direkt am Fjord, hat genügend Parkplätze und bietet Halbpension, die wir auch gebucht haben. Nach dem leckeren Abendessen machen wir noch einen Spaziergang zum Fjord und setzen uns dann noch auf den Balkon und genießen das langen Tageslicht.
Heute lag nur eine kurze Autofahrt vor uns, denn wir wollen der alten Hansestadt Bergen ein längeren Besuch abstatten. Nach dem schmackhaften Frühstück fuhren wir über die neue Hardanger-Brücke, die über Tunnels - in denen sich blau beleuchtete Kreisverkehre befinden - an die Fv 7 bzw. Rv13 angebunden ist. Die Strecke führt zuerst am Nordufer des Hardangerfjord entlang und biegt dann bei Nordheimsund in die Berge ab. Wir machen zwischendurch immer wieder einen Halt um uns z. B. wieder Kirchen anzusehen.
Kurz hinter Nordheimsund liegt direkt an der Fv 7 einer der meist besuchten Wasserfälle in Norwegen. Der Steinsdalsfossen ist Teil des Flusses Fosselva, der kurz nach dem Wasserfall in den Fluss Steinsdalselva mündet und hat eine Höhe von ca. 50 m. Ein Weg führt hinter den Wasserfall, so dass Besucher zwischen Felswand und Wasser gelangen können. Leider fing es, als wir am Parkplatz ankam heftig an zu regnen, so dass wir auf den Gang hinter den Wasserfall verzichten mussten. Wir machen uns gleich nach dem Fotostopp weiter auf den Weg nach Bergen.
Die weitere Fahrt nach Westen führte uns etwas in die Berge. Der Regen schwächte sich zwar wieder etwas ab, aber an den Berghängen hatte sich der Nebel festgehangen, so dass wir wenig von der Landschaft mitbekamen. Bei Tysse gelangen wir an den nördlichen Ausläufer des Bjornafjords und stoßen dann bei Trengereid auf die E 16, die dort nach dem Kreisverkehr gleich in einen langen Tunnel führt. Jetzt ist es nicht mehr weit zu unserem Tagesziel, der alten Hansestadt Bergen. Wir steuern zielgerichtet in die Altstadt, denn dort liegt auch unser gebuchtes Hotel, das Raddison Blue Royal. Wir fahren gleich in die Tiefgarage und stellen dort das Auto ab. Da das Zimmer noch nicht fertig ist, bringen wir das Gepäck in einen Abstellraum und machen uns dann sofort daran, die Stadt zu erkunden. Unser Weg führt uns zu erst in den Hafen. Dort haben einige Kreuzfahrtschiffe angelegt und entsprechend viele Besucher machen sich mit uns daran, die engen Gassen des Hanseviertels Bryggen zu erkunden. Die kleinen Geschäfte haben es besonders Rita angetan und so verbringen wir eine ganze Zeit in der Altstadt. Als sich dann der Magen bei uns meldet, machen wir uns auf dem Weg zum berühmten Fischmarkt.
Die Auswahl an frischem Fisch ist überwältigend. Vor allem die Königskrabben hinterlassen ein bleibenden Eindruck auf mich. Lebend werden sie in kleinen Aquarien zur Schau gestellt, aber auch verkaufsfertig sehen sie irgendwie furchteinflößend aus. Wir entscheiden uns dann doch für den Klassiker, eine Lachssemmel. Nachdem der Regen nachgelassen hatte, tranken wir in einem Straßenkaffee noch etwas und gingen dann zum Hotel um das Zimmer zu beziehen. Wir zogen uns kurz um und machten uns dann daran die restliche Stadt etwas zu erkunden.
Als wir am späten Nachmittag aus dem Hotel kamen, war die Altstadt plötzlich richtig leer. Anscheinend haben sich die Passagiere der Kreuzfahrtschiffe auf diese zurückgezogen. Wir konnten nun ungehindert nochmals durch die kleinen Gassen schlendern. Auf eine Fahrt mit der Standseilbahn zum Aussichtsberg der Stadt verzichteten, da die Sicht wegen des nachmittäglichen Regens ziemlich eingeschränkt war. Wir statteten zuerst der Marienkirche, eine romanische Steinkirche, die nach dem Vorbild des Speyer Doms erbaut im 12. Jahrhundert von der Hanse erbaut wurde einen Besuch ab. Anschließend gingen wir entlang der Einkaufsstraße Torgallmenningen in das neue Zentrum von Bergen.
Dort fand auf dem Festplatz vor dem großen Park ein Musikkonzert statt. Wir hielten uns dort noch eine ganze Zeit auf und schlenderten dann wieder zurück in die Altstadt Bryggen und dann zurück zum Hotel, wo wir eine geruhsame Nacht verbrachten.
Am 5. Tag unserer Norwegenreise geht es wieder in das Landesinnere. Nach einem ausgiebigen Frühstück machen wir uns bei bedeckten Wetter auf den Weg zu unserem Tagesziel, dem Sognefjord. Zwischendurch haben wir einen Stopp in Flåm auf dem Programm. Wir fahren wieder auf die E 16 in Richtung Norden. Es geht gut voran und kurz vor Voss legen wir ein erste Pause am See ein. Die E 16 führt an Voss in einen Tunnel vorbei und so kommen wir schnell zu unserem nächsten Halt, dem Tvindefossen. Die Wassermassen kommen hier in mehreren Kaskaden den Fels herunter. Sind schon sehr beeindruckend die Wasserfälle in Norwegen. Wer sich die Zeit nimmt, kann auf einem schmalen Weg den Wasserfall hochgehen. Wir nehmen uns die Zeit nicht sondern fahren gleich weiter nach Vinje. Dort gehts im Kreisverkehr geradeaus zum Oppenheimsee, auf dessen linken Seite wir entlangfahren. Die Landschaft ist hier von grünen Wiesen und Milchwirtschaft geprägt. Kurz vor dem Stalheimtunnel verlassen wir die E 16.
Wir verlassen die Fernstraße und biegen links auf den Stalheimsvegen ein. Von der Westseite führt eine schmale Straße hoch zum bekannten Stalheim Hotel. In diesem ältesten Hotel Norwegens, das durch mehrer Brände öfters zerstört und wieder aufgebaut wurde, nächtigte der deutsche Kaiser Wilhelm II 25 Sommer hintereinander. Wir halten nur kurz zu einem Foto an und fahren dann in östlicher Richtung die Straße wieder ins Tal hinunter. Dieser Teil der Straße gilt als eine der steilsten Straßen in Nordeuropa. In 13 Haarnadelkurven überwindet die Straße einen Höhenunterschied von 300 Meter.
Wieder auf der E 16 angelangt fahren wir weiter nach Gudvangen und kamen dort zum ersten Mal an einen Seitenarm des Sognefjord. Wir halten aber nicht an, sondern fahren gleich in den Gudvangatunnel, dem zweitlängsten Autotunnel in Norwegen. Der Tunnel besitzt nur eine Röhre und ist insgesamt über 11 km lang. Im Tunnel gibt es blau beleuchtete Ruhenischen. In etwa der Mitte des Tunnel kommt die Straße kurz ans Tageslicht um aber gleich wieder im Berg zu verschwinden. Am Ende des Tunnels sind wir dann wieder auf Meereshöhe und fahren rechts ab zu unserem Zwischenstopp in Flåm. Eigentlich hatten wir geplant, mit der Flåmbahn hoch nach Myrdal zu fahren. Aber leider haben uns ein großes französisches Kreuzfahrtschiff und einige Busse ausgebremst. Wir haben uns schon über die Absperrung am Bahnsteig gewundert, aber die nächsten 2 Fahrten der Bahn waren leider bereits ausgebucht und über zwei Stunden zusätzlich zu warten, erlaubt unser Zeitbudget leider nicht, denn wir wollen auch noch über den Bjørgavegen fahren. Wir bleiben noch etwas am Bahnhof um einen Kaffee zu trinken und sehen uns in der Touristenformation um. Dann machen wir uns wieder auf die Weiterfahrt.
Es ging wieder weiter auf der E 16. Vor der Einfahrt in den längsten Autotunnel der Welt, dem 23 km langen Laerdaltunnel, fahren wir am Kreisverkehr direkt in den Ort Aurlandsvagen. Wir halten nicht an, sondern fahren gleich hoch zum Aussichtspunkt "Stegastein". Die Straße dorthin ist sehr schmal und windet sich in engen Kehren den Berg hoch. Leider fängt es, als wir am Parkplatz ankommen, so richtig an zu schütten. Wir müssen fast eine halbe Stunde im Auto bleiben, ehe wir aussteigen können. Der Aussichtspunkt mit seiner aus Holz gebauten Aussichtsrampe liegt 650 m hoch und bietet einen tollen Ausblick auf den Ort und den Fjord. Bei klarem Wetter kann man sicherlich herrliche Bilder schießen.
Der Regen läßt Gottsei Dank auf der weiteren Fahrt deutlich nach und so können wir die Fahrt über die Schneestraße, die nur einige Monate im Sommer offen ist, doch genießen. Nach dem Aussichtspunkt wird die Straße nochmals schmaler und die Landschaft noch karger. Es laufen noch etliche Schafe rum aber ganz oben findet man nur noch Steine, Farne und Moos und im Juli auch noch Schneefelder. Es sind nur sehr wenige Fahrzeuge unterwegs und so können wir ungehindert immer wieder zum fotografieren anhalten.
Die Straße führte uns auf eine Scheitelhöhe von über 1309 m. Sieht auf den ersten Blick nicht sehr hoch aus, zum Vergleich der Pässe in den Alpen. Man muss aber bedenken, dass wir auf Meereshöhe starteten und auch dort wieder ankamen. Wir legten auf knapp 50 km über 2600 Höhenmeter zurück, das ist schon eine ansehnliche Leistung. Die Abfahrt nach Laerdalsøri am Laerdalfjord verlief unspektakulär, die Straße war weiterhin sehr schmal aber in eines sehr guten Zustand. Nur einmal, als uns ein Reisebus entgegenkam, wurde es trotz Ausweichstelle sehr eng. Als wir am Fjord angekommen sind, besserte sich auch das Wetter und die Sonne kam durch. Wir legen in dem kleinen Ort, der im Januar 2014 von einer großen Brandkatastrophe getroffen wurde und dabei über 40 Häuser abbrannten, nochmals eine Pause ein und schauen auch im Wildlachszentrum vorbei.
Wir fahren nun mit der Fähre über den Sognefjord zu unserem heutigen Nachtquartier, dem Best Western Laegreid Hotel in Sognedal. Zwischendurch stoppen wir aber noch in Kaupanger, um die dortige Stabkirche zu besichtigen. Die Kirche liegt etwas außerhalb des Ortes direkt im Grünen und ist von einem, uns jetzt schon bekannten norwegischen Friedhof umgeben. Nach dem kurzen Halt fahren wir über eine Bogenbrücke zu unserem Hotel in Sognedal. Da es bereits kurz nach 19.00 Uhr ist und wir im Hotel Halbpension vorbestellt haben, machen wir uns nur schnell frisch und gehen dann zum Speisesaal. Es gibt ein leckeres Norwegenbuffet mit viel Wild- und Fischspezialitäten und einer süßen Nachspeise. Abends schlendern wir noch etwas durch den Ort runter zum Fährhafen.
Der Tag beginnt heute mit viel Sonnenschein. Wir machen uns deshalb sehr gut gelaunt auf den Weg nach Norden. Auf der Rv 5 geht es das Tal hoch und wir kommen am Sogndal-Skisenter vorbei. Link und rechts der Straße sieht man immer wieder schöne Ferienhäuser, teils an Seen oder Flüssen gelegen. Nach knapp ein Stunde Fahrt legen wir unseren ersten längeren Stopp ein. Kurz vor der Einfahrt in den Færlandstunnel biegen wir rechts ab und fahren auf einer schmalen Straße zu einem Parkplatz an der Bævasshytta. Von dort hat meinen einen herrlichen Blick auf den Bøjabreen. Dort ist man dem riesigen Gletscher schon sehr nahe.
Nach diesem Fotostopp fahren wir durch den fast 7 km langen, einröhrigen Tunnel nach Norden. Kurz nach der Ausfahrt fahren wir auf einen großen Parkplatz und haben links vor uns den, von hohen Bergen eingerahmten Jølstra-See und rechts die Rückseite des mächtigen Gletschers im Blickfeld.
Wir fahren an dem See entlang nach Skei, dort biegen wir in die E39 ein und fahren das Tal hoch nach Byrkjelo. hier biegen wir rechts ab in die Fv 60 und fahren hoch zum Skisenter Breimsbygda. Hier machen wir eine kurze Pause und vertreten uns etwas die Beine. Nach ein paar Fotos der Umgebung fahren wir weiter Richtung Nordfjord. Die Straße geht nu etwas steiler bergab und es sind einige Kehren zu überwinden bis wir in Utvik am Fjord ankommen. Wir fahren immer am Fjord entlang und kommen durch die Ortschaften Innvik, Olden, Leon und Styrn. In Styrn legen wir eine längere Kaffeepause ein.
Nach der kleinen süßen Stärkung machen wir uns auf, zu einem weiteren Höhepunkt unserer Tagestour. Die Game Strynefjellsvegen wartet auf uns. Auf den Weg dorthin halten wir aber noch am Jostedalsbree Informationscenter an. Wir halten uns aber nicht sehr lange auf, den wir wollen die bekannte Touristenstraße auf unserer Fahrt genießen. Den Ort Hjele umfahren wir in einem Tunnel und dann geht es das Gebirge hoch zum Strynfjell. Bis zu den ersten Kehrengruppen ist die Straße noch sehr gut ausgebaut und auch asphaltiert. Ab der Abzweigung der neuen wintertauglichen Umfahrung durch die 3 Tunnels, wird die ursprüngliche Straße deutlich schmaler und geht nach der zweiten Kehrengruppe in eine Schotterpiste über. Die Straße, die Ende des 19. Jahrhunderts ausschließlich von Hand gebaut wurde, hat ihren ursprünglichen Charakter nicht verloren. Kennzeichnend sind die die handgehauenen Prellsteinen die sich am Straßenrand aneinander reihen und ein gewisses Gefühl der Sicherheit geben. Rauschende Wasserfälle begleiten uns auf dem Weg nach Grotli.
Nachdem wir doch etwas länger auf der alten Fjellstraße unterwegs waren ging es nun, nachdem wir bei Grotli auf die Rv 15 einbogen, schnell weiter zum unserem Tagesziel an den Geirangerfjord. Bevor wir aber zu dem berühmtesten Fjord Norwegens hinunterfahren, geht es nochmals den Berg hoch. Wir fahren auf der neu asphaltierten Straße (Mautstraße: 100 NOK) zum Aussichtspunkt auf dem Dalsnibba. Es wird ziemlich eng auf der Straße, da vielen Busse unterwegs sind. Als wir oben ankommen, müssen wir uns erst einen Parkplatz suchen. Der Blick auf den Geirangerfjord ist aus der Höhe von über 1500 m schon gigantisch und wir können unten am Fjord sehr gut das vor Anker liegende Kreuzfahrtschiff erkennen. Wir bleiben etwas länger auf dem Aussichtspunkt um dann ungestört zum Fjord und Hotel fahren zu können. Für diese Übernachtung haben wir tief in unser Reisebudget gegriffen und uns eine Nacht im modernen Hotel-Geiranger mit Balkon zum See geleistet.
Nachdem wir in Geiranger angekommen sind, beziehen wir gleich unser Zimmer. Wir haben von unserem kleinen Balkon einen tollen Blick auf den Fjord und das vor Anker liegenden Kreuzfahrtschiff. Wir machen uns dann auch gleich auf den Weg an den Fjord. Wir gehen durch den kleinen Ort, der nur so von Touristen wimmelt. Aber als die Passagiere alle wieder an Bord ihres Schiffes sind, wird es deutlich ruhiger und wir genießen die schöne Stimmung am blauen Fjord. Zum Abendessen gehen wir in eine Pizzeria, deren Terrasse direkt neben dem Hotel liegt. Später genießen wir das lange Tageslicht auf unserem Balkon mit einer Flasche Wein.
Wir machen uns nach einer kurzen Nacht schon sehr früh auf den Weg, denn heute haben wir die längste Tagesstrecke vor uns. Im Frühstücksraum ist schon einiges los, aber wir können das üppige Frühstücksbüffet einigermaßen ruhig genießen. Nach dem die Koffer im Auto verpackt sind geht es auch schon los zur "Adler Straße". In 11 Kehren führt die Straße den Berg hoch. An der letzten Kehren wurde ein sehr schöne gläserne Aussichtsplattform aufgebaut. Von dort hat man einen tollen Blick auf den Fjord. Nachdem noch nicht viel los ist, genießen wir die Aussicht und auch gerade ein Kreuzfahrtschiff in den Fjord einfährt, können wir einige schöne Bilder schießen.
Nach diesem längeren Fotostopp fahren wir die restlichen Bergstrecke hoch und kommen auf eine landschaftlich sehr reizvolle Hochebene. Am Eidsee halten wir nochmals kurz an, bevor es dann auf der Rv63 in einigen Kehren abwärts nach Eidsdal geht, dass am Norddalsfjord liegt.
Hier fahren wir auf die Fähre, die uns in wenigen Minuten ans Nordufer des Fjords bringt.
Die Rv 65 führt noch ein Stück am Nordufer des Fjord entlang und biegt dann in Valldal nach links in die Berge ab. Wir fahren zügig das Tal hoch und kommen in eine wunderschöne alpine Landschaft. Nach gut einer halben Stunde Fahrzeit sind wir am neu aufgebauten Infocenter der Trollstige angelangt. Wir fahren das Auto auf den Parkplatz und machen uns auf den Fußweg zur Aussichtsplattform. Die große Aussichtsplattform, die über einer Kante 200 m über die Straße ragt, erreicht man über eine lange Treppe. Von dort hat man einen herrlichen Blick auf die Kehrengruppe der Trollstige, der berühmtesten Straße ganz Norwegens.
Da es schon deutlich nach Mittag ist und wir doch noch ein schönes stück fahren müssen, heißt es Abschied nehmen von dieser tollen Landschaft. Wir fahren die 11 Haarnadelkurven dieser atemberaubenden Straße hinunter und kommen am berühmten Wasserfall vorbei.
An einem Parkplatz halten wir an, um nochmals einen Blick zurück zu werfen.
Wir fahren die Rv 63 noch ein Stück nach Norden, das Tal wird nun deutlich breiter und die Berge ziehen sich immer mehr zurück. wir sind nicht mehr weit von Åndalsnes entfernt, fahren aber aus Zeitgründen nicht in die Stadt sondern biegen rechts ab und fahren das Rauma-Tal hoch. Die E 136 folgt direkt dem Flusslauf. Es ist wenig Verkehr an diesem Samstagnachmittag und so kommen wir zügig voran. Vorbei an der kleinen Kirche bei Kors geht es hoch zur Skistation bei Bjorli, dort machen wir dann eine Kaffeepause.
Nach der Pause geht es Richtung Dombås und dann weiter auf der E 6 in das Gudbrandstal Richtung Lillehammer. Die E 6 ist sehr gut ausgebaut und führt auch durch einige Tunnels. Wir kommen wieder an einigen schönen Kirchen vorbei und machen dort unseren obligatorischen Fotostopp.
Am späten Nachmittag erreichen wir dann die Olympiastadt Lillehammer. Die Stadt, in der 1994 die Winterolympiade statt fand, liegt am nördlichen Ufer des Mjøsa-See, dem größten See Norwegens. Wir fahren von der E6 ab und durch die Stadt hoch zu den Schanzenanlagen, die schöne in ein Waldstück eingebettet über der Stadt liegen.
Nach einem langen Tag, an dem wir sehr viele tolle Eindrücke von der norwegischen Landschaftsvielfalt mitnehmen könnten, nähern wir unserem heutigen Tagesziel. Die Hochschulstadt Gjørvik liegt am Westufer des Mjøsa-See und hat etwa 30.000 Einwohner. Wir haben uns im Quality Strand Hotel ein Zimmer gebucht. Das Auto können wir auf einem nahegelegenen öffentlichen Parkplatz abstellen, auf dem noch andere heiße Schlitten standen. Zum Abendessen gingen wir in ein nahe gelegenes Fischrestaurant.
Wir verbrachten eine sehr ruhige Nacht in Gjøvik und machten uns nach dem Frühstück auf unsere letzte Etappe nach Oslo.
Es liegen nur noch knapp 130 km vor uns. Wir fahren auf der Rv 4 direkt nach Oslo und machen noch einen Abstecher zum Holmenkollen. Die neu Skisprungschanze ist schon sehr beeindruckend und man hat von hier oben eine herrlichen Blick auf die Hauptstadt. Nach dieser Besichtigungstour geht es direkt zum Hotel Saga das sehr günstig zur Innenstadt liegt. Wir bekommen auch direkt vor dem Hotel einen kostenlosen Parkplatz. Wir checken schnell ein und machen uns dann daran, die Innenstadt zu Fuß zu erkunden.
Von unserem Hotel sind wir in wenigen Minuten am Königspalast, der in einem großen Park über der Stadt liegt. Gleich an den Park an schließt die Einkaufsstraße von Oslo, die Karl Johans Gate. Wir schlendern die Straße entlang und kommen zum Parlamentsgebäude (Stortinget). Weiter geht es zum Dom und dann zum Bahnhof. Hier machen wir in einem Biergarten eine Trinkpause. Vom Hauptbahnhof geht es dann zur neuen Oper. Hier halten wir uns wieder etwas länger auf. Nachdem uns schon etwas hungert und die Beine weh tun, machen wir uns auf den Rückweg. Wir gehen am Fjord entlang, an der Festung vorbei zum Nobel Friedenscenter und dann weiter zum Rathaus. Auf dem Rückweg zum Hotel gehen wir dann in ein Italienisches Restaurant, wo wir im Freien essen können. Da es Abends doch etwas kühler wurde, ziehen uns im Hotel wärmere Sachen an und gehen dann noch in ein Bistro und trinken ein Bier.
urchHeute ist unser letzter Tag in Norwegen. Nach dem Frühstück räumen wir unser Gepäck ins Auto, aber da wir noch Zeit haben schauen wir uns noch etwas in der Umgebung des Hotels um. Gegen Mittag fahren wir dann an den Fährhafen und checken bei Colorline am Parkplatz ein. Es dauert auch nicht lange, dann können wir auf unser Fährschiff, die Color Fantasy. Ist schon nochmals deutlich größer als die Schnellfähre mit der wir gekommen sind. Wir nehmen das Gepäck für eine Nacht aus dem Auto mit und gehen zu unserer Kabine. Die Kabine ist recht geräumig und wir haben einen Blick auf die Innenpromenade. Noch bevor das Schiff ablegt beginnen wir mit unserer Erkundungstour. Beim Ablegen gehen wir dann auf das Oberdeck und werfen eine Blick zurück auf Oslo und den Holmenkollen. Zum Abendessen haben wir im Restaurant das Büfett gebucht, das sehr vielfältig und schmackhaft ist. Nach dem Essen gehen wir nochmals an Deck und beobachteten den Sonnenuntergang. Anschließend schlendern wir nochmals durch die Einkaufsstraße. Gegen Mitternacht gehen wir dann in unsere Kabine.
Nach einer kurzen Nacht gehen wir schon um kurz vor 6.00 Uhr wieder an Deck um den Morgen auf dem Deck genießen zu können. Wir gehören auch zu den Ersten, die im Frühstücksraum Platz nehmen. Wir finden direkt an der Glaswand des Restaurant einen Platz und haben einen ungestörten Glasblick. Wir genießen das Frühstück ausgiebig und gehen dann noch in verschiedene Verkaufsräume um noch einige Andenken zu kaufen, ehe wir um kurz vor 10.00 Uhr die Kabine räumen und zu unserem Auto gehen. Das Ausschiffen funktioniert sehr gut und so sind wir schon vor 11.00 Uhr auf dem Weg nach Bayern.
Die Rückfahrt von Kiel nach Oberpöring (850 km) verläuft ohne größere Schwierigkeiten. Wir machen in Kassel wieder unsere Pause und kommen gegen 20.00 Uhr zuhause an. Wir sind an den 10 Tagen insgesamt 3.900 km in 53 Std. mit unserem BMW 320 d GT xdrive gefahren.
Wir haben viele positive Eindrücke aus Norwegen mitgenommen. Die Landschaften in diesem dünnbesiegelten Land sind sehr abwechslungsreich (vom reichlichen Wasser(fällen) bis zu den Bergen mit Schnee im Sommer) und teilweise richtig atemberaubend. Die Städte und Dörfer sind sehr sauber, die Häuser und Gebäude sind häufig aus Holz und deutlich einfacher gebaut als bei uns. Die Straßen waren gut befahrbar, mit dem Tempolimit hatten wir kein Problem und auch die elektronische Maut funktionierte einwandfrei. Die Leute in Norwegen sind sehr freundlich und hilfsbereit. Das einzige negative an diesem Land, dass sind die Preise, die wirklich generell sehr hoch sind. Fazit: Ein toller Urlaub mit vielen bleibenden Eindrücken.